Neurodermitis und Akne: Zusammenhänge und Hilfe

Neurodermitis und Akne sind zwei häufige Hauterkrankungen, die durch unterschiedliche Mechanismen entstehen, aber beide zu erheblichen Hautproblemen führen können. Obwohl sie oft getrennt behandelt werden, können sie gleichzeitig auftreten und erfordern dann eine besondere Herangehensweise. In diesem Artikel erfährst Du mehr über die Zusammenhänge zwischen Neurodermitis und Akne. Außerdem findest Du Tipps, wie Du beide Erkrankungen richtig erkennst und behandelst.

Zusammenhänge zwischen Neurodermitis und Akne

Neurodermitis macht sich meist durch trockene und juckende Haut bemerkbar. Akne hingegen entsteht durch eine Überproduktion von Horn und Talg und eine Verstopfung der Poren, die zu Pickeln und Entzündungen führen. Die Symptome klingen gegensätzlich, können jedoch gleichzeitig auftreten.

Neurodermitis und Akne können sich auch gegenseitig beeinflussen. Die entzündete Haut bei Neurodermitis kann anfälliger für Akneausbrüche sein, während aggressive Aknebehandlungen die empfindliche Haut verschlimmern können. Eine ausgewogene Hautpflege, die beide Bedingungen berücksichtigt, ist daher entscheidend.

Pflege und Behandlung von beidem zusammen

Die gleichzeitige Pflege von Neurodermitis und Akne kann herausfordernd sein, da die Behandlungen sich oft widersprechen. Neurodermitis wird in der Regel mit feuchtigkeitsspendenden Cremes, topischen Steroiden und manchmal systemischen Medikamenten behandelt. Akne hingegen wird oft mit topischen Retinoiden, Benzoylperoxid, Antibiotika oder in schweren Fällen mit systemischen Retinoiden behandelt. Diese können die Haut stark austrocknen und beanspruchen. Die Basispflege zur Schubprophylaxe ist daher bei Betroffene, die unter Akne und Neurodermitis leiden, noch wichtiger als ohnehin schon.

Hier sind einige Tipps, wie Du beide Hautprobleme effektiv behandeln kannst:

  • Milde Reinigungsmittel verwenden: Vermeide aggressive Seifen, die die Haut austrocknen oder reizen können.
  • Feuchtigkeitscremes: Nutze nicht komedogene (porenverstopfende) Feuchtigkeitscremes, um die Haut hydratisiert zu halten.
  • Topische Behandlungen: Verwende Produkte, die sowohl entzündungshemmend als auch talgregulierend wirken. Beispiele dafür sind Benzoylperoxid in Kombination mit sanften Corticosteroiden. Die Anwendung von Corticosteroiden bei Akne sollte jedoch ausschließlich nur nach Absprache mit den behandelnden Dermatolog*innen durchgeführt werden, da schlimmstenfalls ein Dermatitis im Gesicht getriggert oder Akne verstärkt werden kann.
  • Sonnenschutz: Trage täglich einen leichten, nicht fettenden Sonnenschutz für Neurodermitis auf.

Durch ein sorgfältiges Beobachten und Unterscheiden der spezifischen Symptome von Neurodermitis und Akne kannst Du besser verstehen, welche Hauterkrankung vorliegt und die geeignete Behandlung wählen. Zur einfachen Dokumentation von Akne und Verbesserung im Alltag hilft Dir unsere Milderma App. Um Symptome von Neurodermitis richtig zu deuten, hilft Dir außerdem unsere Nia App. Eine genaue Diagnose durch Dermatolog*innen ist jedoch stets entscheidend, um die besten Behandlungsergebnisse zu erzielen und die Hautgesundheit zu verbessern. 

Solltest Du unter Neurodermitis und Akne leiden, ist es wichtig, Deine Hautpflege individuell auf Deinen Hautzustand abzustimmen.

Auslöser für Akne und Neurodermitis zusammen

Mehrere Faktoren können sowohl Neurodermitis als auch Akne auslösen oder verschlimmern:

  • Stress: Kann das Immunsystem und die Hormonproduktion beeinflussen, was zu Ausbrüchen führt.
  • Ernährung: Lebensmittel mit hohem Zuckergehalt und Milchprodukte können beide Hautzustände verschlechtern. Betroffene können meistens jedoch selbst gut bemerken welche Nahrungsmittel genau den Hautzustand verschlechtern. Die regelmäßige Dokumentation mit Hilfe eines Tagebuches, wie in der Nia App, kann dabei helfen, mögliche Auslöser zu identifizieren.
  • Umweltfaktoren: Klimatische Bedingungen wie Kälte, Hitze oder Luftverschmutzung können Auslöser sein.
  • Hormonelle Veränderungen: Besonders in der Pubertät oder bei hormonellen Schwankungen.

Korrektur des Hautmikrobioms

Das Hautmikrobiom kann eine wichtige Rolle bei der Gesundheit der Haut spielen. Ein Ungleichgewicht im Mikrobiom kann in manchen Fällen bei Neurodermitis und Akne Auslöser für eine Verschlechterung des Hautzustandes sein. Spezielle Therapien können gezielt gegen Bakterien und Pilzen wirken. Die Entscheidung für eine solche Therapie ist jedoch sehr individuell und sollte ausschließlich in Absprache mit den behandelnden Dermatolog*innen durchgeführt werden.

Eine ausgewogene Ernährung kann jedoch darüber hinaus helfen, das Mikrobiom zu regulieren und die Hautgesundheit zu verbessern.

Neurodermitis Pickel: Unterschied zu normalen Pickeln

Pickel, die bei Neurodermitis auftreten, unterscheiden sich oft von normalen Aknepickeln. Sie sind häufig entzündeter und können jucken. Es ist wichtig, nicht an diesen Pickeln zu kratzen oder zu drücken, um eine Verschlimmerung zu vermeiden.

Wie erkenne ich Neurodermitis und Akne unabhängig voneinander?

Neurodermitis und Akne sind zwei unterschiedliche Hauterkrankungen, die jeweils ihre eigenen charakteristischen Merkmale und Symptome aufweisen. Um beide Erkrankungen unabhängig voneinander zu erkennen und zu unterscheiden, ist es wichtig, auf spezifische Anzeichen zu achten. Hier sind detaillierte Beschreibungen der typischen Merkmale beider Erkrankungen:

Symptome für Neurodermitis

  • Trockene, schuppige Haut: Bei Neurodermitis ist die Haut oft extrem trocken und rau. Diese Trockenheit kann zu Schuppenbildung und einem rauen Hautgefühl führen.
  • Starker Juckreiz: Eines der herausragendsten Symptome der Neurodermitis ist der starke Juckreiz, der insbesondere nachts und nach dem Kontakt mit Wasser intensiv sein kann. Der Juckreiz kann so stark sein, dass er den Schlaf stört und zu Kratzverletzungen führt.
  • Ekzeme: Neurodermitis äußert sich häufig durch entzündliche Hautausschläge, die als Ekzeme bezeichnet werden. Diese Ekzeme treten oft symmetrisch auf und sind typischerweise an den Ellbogen, Kniekehlen, am Hals, im Gesicht und auf den Händen zu finden. Die Haut kann gerötet, geschwollen und nässend sein, insbesondere während eines akuten Schubs.
  • Lichenifikation: Bei chronischem Kratzen kann die Haut verdicken und sich ledrig anfühlen, ein Zustand, der als Lichenifikation bekannt ist. Diese verdickten Hautstellen sind oft dunkler und rauer als die umliegende Haut.
  • Verteilung: Neurodermitis tritt häufig in den Beugenbereichen wie Ellbogen- und Kniekehlen, am Hals und manchmal im Gesicht und auf den Händen auf. Bei Säuglingen und Kleinkindern sind die Wangen und die Streckseiten der Gliedmaßen häufig betroffen.

Symptome für Akne

  • Fettige Haut: Akne betrifft oft Personen mit fettiger Haut. Die übermäßige Talgproduktion führt dazu, dass die Haut glänzend erscheint und sich ölig anfühlt.
  • Mitesser (Komedonen): Akne beginnt mit der Bildung von Mitessern. Es gibt offene Mitesser (schwarze Punkte) und geschlossene Mitesser (weiße Punkte), die durch verstopfte Haarfollikel entstehen.
  • Pusteln und Papeln: Akne kann sich durch entzündete Pusteln (Eiterbläschen) und Papeln (rote, entzündete Beulen) manifestieren. Diese können schmerzhaft sein und neigen dazu, Narben zu hinterlassen, wenn sie nicht richtig behandelt werden.
  • Zysten: In schwereren Fällen können sich unter der Haut schmerzhafte Zysten bilden, die tiefere Entzündungen darstellen und ebenfalls Narben hinterlassen können.
  • Verteilung: Akne tritt hauptsächlich im Gesicht, auf der Brust und auf dem Rücken auf. Diese Bereiche haben eine hohe Dichte an Talgdrüsen, die bei Akne überaktiv sind.
Die Symptome von Akne unterscheiden sich von denen der Neurodermitis.

Fazit und Hilfe im Alltag

Neurodermitis und Akne zusammen stellen oft eine besondere Herausforderung dar. Mit der optimalen Pflege kann jedoch ein gesunder Hautzustand erreicht werden. Weitere nützliche Informationen und Unterstützung findest Du in unserer Nia App. Die App bietet Dir ein persönliches Neurodermitis-Tagebuch, regelmäßige Empfehlungen und direkten Zugang zu Expert*innen. Lade die App jetzt im Apple Store oder Google Play Store herunter und starte Deinen Weg zu einer besseren Kontrolle der Neurodermitis.

Quellen:

Silverberg, J. I., & Hanifin, J. M. (2013). Adult eczema prevalence and associations with asthma and other health and demographic factors: a US population-based study. Journal of Allergy and Clinical Immunology, 132(5), 1132-1138. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24094544/ 

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