“Die Dankbarkeit hilft uns dabei, den Blick aufs Gute zu kultivieren.”
Anne Katrin Matyssek 2014, S. 22
Vielleicht fragst Du Dich, wie Du trotz Leben mit Neurodermitis eine dankbare Haltung haben sollst. Doch auch wenn Dankbarkeit manchmal eine Herausforderung darstellt, lässt sich sie üben. Du kannst kleine Gewohnheiten in den Alltag integrieren, um dankbarer zu werden. Wir haben ein paar Übungen für Dich zusammengestellt.
Mentale Subtraktion: Das Selbstverständliche wahrnehmen
Diese Übung ist eine Art Gedankenspiel. Denke an etwas, was Dir wichtig oder wofür Du besonders dankbar bist. Es darf aber auch etwas Alltägliches sein, wie Dein Zuhause oder die Schuhe, in die Du beim Herausgehen schlüpfst. Stelle Dir im nächsten Schritt vor, wie Dein Leben ohne diese Dinge wäre. Wie wäre es, kein Dach über den Kopf zu haben? Oder nicht diese besonders nahestehende Person an Deiner Seite zu kennen? Was wäre, wenn Du nie jene Erfahrung im Ausland oder im Urlaub gemacht hättest? Wenn Du beim Nachforschen dieser Fragen einer Leere begegnest, öffnet sich hier der Raum für Dankbarkeit. Manchmal halten wir vieles in unserem Umfeld für selbstverständlich. Doch wenn wir uns bewusst machen, welchen Glück uns bereits gegeben ist, erkennen wir unsere Realität in einem anderen Licht.
Wie schon ein israelisches Sprichwort besagt: “Den wahren Geschmack des Wassers erkennt man in der Wüste.”
Regelmäßige Reflexion zum Ritual werden lassen
Besinne Dich am Ende des Tages, was Dir Gutes widerfahren ist. Du kannst zum Beispiel ein Dankbarkeitstagebuch führen und jeden Abend drei bis fünf Dinge aufschreiben, für die Du dankbar sein kannst. Das nimmt wenig Zeit in Anspruch, und an einem schlechten Tag kann man durch ein Dankbarkeit-reiches-Buch blättern. So wirst Du im Alltag auch aufmerksamer für Kleinigkeiten, die Dir guttun. Natürlich kannst Du diese Übung auch mit Freunden oder Familie praktizieren, zum Beispiel bei gemeinsamen Mahlzeiten.
Dankbarkeitsbrief schreiben
Bei dieser Übung denkst Du zunächst an einen Menschen, der Dich in besonderer Weise unterstützt hat. Das kann die eigene Mutter sein oder ein anderer Verwandter, ein alter Freund, ein Trainer oder eine ehemalige Lehrerin. Schreibe dieser Person, wie sich das, was sie getan hat, auf Dein Leben ausgewirkt hat. Vielleicht fügst Du auch hinzu, wie oft Du Dich daran erinnerst. Schicke dann den Brief ab, sende ihn per Mail oder lese ihn vor. Natürlich kannst Du den Brief auch selber behalten – doch wenn der Mensch an dem Dankbarkeitsbrief teilhaben darf, wird sich das in besonderer Weise positiv auf eure Beziehung auswirken.
Dankbarkeitsmeditation
Suche Dir einen ruhigen Ort, schließe die Augen und atme mehrmals langsam und tief ein und aus. Denke an eine Person oder eine besondere Situation in Deinem Leben, für die Du besonders dankbar bist. Lenke Deine Konzentration auf diese Person oder Situation vor Deinem inneren Auge. Welche Einzelheiten fallen Dir auf oder wieder ein? Worüber freust Du Dich besonders und warum? Spüre der Wärme und dem Gefühl der Dankbarkeit in Dir nach und atme tief ein und aus. Für geführte Dankbarkeitsmeditationen kannst Du auf dieser Website verschiedene Videos mit Anleitungen finden.
Quellen:
- Zygar, C., Angus, J. (2016). Dankbarkeit. In: Frey, D. (eds) Psychologie der Werte. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48014-4_4
- Matyssek, A. K. (2014). „Gut, dass Sie da sind!“ Der Jahresbegleiter für eine gesündere Unternehmenskultur. http://www.do-care.de/wp-content/uploads/2012/02/Kalender-Box-komplett.pdf. Zugriff am 21.01.2023
- https://urbestself.de/blogs/article/dankbarkeit-lernen; Zugriff am 27.01.2023