Schwimmen in Freibädern und Badeseen gehört für viele Menschen zu den beliebten Aktivitäten im Sommer. Wenn einige Tipps beachtet werden, steht dem Badespaß auch für Neurodermitikerinnen und Neurodermitiker nichts im Wege.
Schwimmbäder mit Chlor können Beschwerden hervorrufen
Bei Neurodermitis ist die schützende Barrierefunktion der Haut beeinträchtigt und Sonne und Chlorwasser können die empfindliche Haut zusätzlich reizen. Besonders das in Schwimmbädern zur Desinfektion eingesetzte Chlor kann bei Menschen mit Neurodermitis reizend wirken und Entzündungen und Juckreiz verstärken. Die bessere Alternative für Neurodermitikerinnen und Neurodermitiker sind daher Badeseen, die keinen Chlor enthalten.
Manche Schwimmbäder verwenden auch Systeme mit Ozon zur Entkeimung. Diese Methode ist allerdings noch nicht sehr weit verbreitet und am besten erkundigt man sich beim zuständigen Gesundheitsamt oder dem Schwimmbad selbst, welche Methode verwendet wird.
Salzwasser kann die Hautbeschwerden lindern
Im Urlaub am Meer bemerken viele Patientinnen und Patienten mit Neurodermitis eine Besserung ihrer Symptome. Salzwasser kann einen positiven Effekt auf die Haut haben, insbesondere in Verbindung mit einem allergenarmen Klima, wie es an der Küste oft herrscht.
Die Kombination aus Sonne, salzhaltigem Meerwasser und der aerosolhaltigen Meerluft kann die Beschwerden bei Neurodermitis bessern und positiv stimulierend auf den Organismus wirken. Auch Sole-Bäder, die es an vielen Orten in Deutschland gibt, können einen ähnlichen Effekt wie Meerwasser haben.
Wiederholter Wasserkontakt kann die Schutzfunktion der Haut schwächen
Der längere oder wiederholte Kontakt mit Wasser kann den natürlichen Säureschutzmantel der Haut angreifen und die hauteigenen Fette abwaschen. Auch hier gilt, dass das Süßwasser in Badeseen weniger aggressiv ist als Salz- oder Chlorwasser.
Trockene Haut und Juckreiz, die nach dem Baden auftreten können, schwächen die Schutzfunktion der Haut und macht sie anfälliger für schädliche Keime und Bakterien. Wenn es beim Baden zu Hautrötungen, Spannungsgefühl oder Juckreiz kommt, ist es sinnvoll, das Wasser zu verlassen. Dann kann es helfen, die Haut schnell abzuduschen und einzucremen, damit sie sich regenerieren kann.
Nach dem Baden eine Extraportion Pflege für die Haut
Nach dem Baden ist es wichtig, die Haut gründlich mit Wasser zu reinigen und anschließend einzucremen. Milde, rückfettende Produkte beruhigen die durch Sonne und Wasser gereizte Haut und versorgen sie mit Feuchtigkeit. Damit es nicht zu zusätzlichen Irritationen kommt, werden am besten auf die Haut von Neurodermitikern und Neurodermitikerinnen abgestimmte Pflegeprodukte verwendet, die keine Farb-, Duft- oder Konservierungsstoffe enthalten.
Wenn die Haut vor und nach dem Baden sorgfältig gepflegt wird, können auch Patientinnen und Patienten mit Neurodermitis den Sommer am Meer und im Freibad unbeschwert genießen.