Bei der Wahl der passenden Neurodermitis Creme gibt es einiges zu beachten. Wir helfen Dir dabei. Hier erfährst Du, welche unterschiedlichen Cremes und Salben es zur Behandlung und Pflege von Neurodermitis gibt und was bei der Wahl zu berücksichtigen ist.
Warum ist eine Neurodermitiscreme wichtig?
Die Hautbarriere ist bei Neurodermitis-Betroffenen gestört. Dadurch verliert die Haut ständig Feuchtigkeit und wird trocken. Außerdem können Keime und Allergene einfacher in die Haut eindringen. Die Folge ist eine juckende, entzündete Haut. Eine geeignete Creme kann während eines Schubes helfen, die Entzündung und das Jucken zu lindern.
In schubfreien Zeiten ist eine passende Basistherapie sinnvoll, um die Hautbarriere zu stärken und die schubfreie Zeit zu verlängern. Denn bei einer guten Hautbarriere können Keime und Allergene nur schwer eindringen und eine Entzündung auslösen.
Welche Cremes für Neurodermitis gibt es?
In symptomfreien Zeiten ist es wichtig, die Haut durch eine Basistherapie zu stärken. Hier helfen Cremes und Salben, die die Haut mit Feuchtigkeit und Fetten versorgen. Je nach Bedarf sind die Inhaltsstoffe der Basispflege besser oder schlechter geeignet. Zum Beispiel braucht die Neurodermitis-Haut im Winter eine andere Pflege als im Sommer.
Zur Basistherapie eignen sich:
- Fettreiche Salben:
Bei einer trockenen Neurodermitis-Haut, die sogar schuppig ist, hilft eine Salbe mit einem hohen Fettanteil. Auch die Heizungsluft im Winter führt zu einer trockenen Haut. Deswegen ist es im Winter besser, wenn du eine Salbe mit höherem Fettgehalt nutzt als im Sommer. Es gilt: Fett auf trocken
- Feuchte Cremes, Lotions oder Hydrogels mit Harnstoff oder Glycerin:
Bei einer nässenden Neurodermitis-Haut helfen Cremes, Lotions und Hydrogels, die Feuchtigkeit spenden. Im Sommer kommen solche Neurodermitiscremes häufiger zum Einsatz. Denn zu dieser Jahreszeit ist die Haut weniger trocken als im Winter.
Es gilt: Feucht auf feucht
Hier kannst Du auf die Inhaltsstoffe Harnstoff (auch Urea genannt) und/ oder Glycerin achten. Harnstoff und Glycerin regulieren die Feuchtigkeit der Haut. Harnstoff kann jedoch, vor allem während eines Schubs oder bei Kindern, ein leichtes Brennen auf der Haut auslösen. In diesen Fällen ist eine Creme mit Glycerin die bessere Wahl.
Eine Basispflege spendet meist nicht nur Fett oder Feuchtigkeit, sondern kombiniert beide Faktoren. Je nach Bedarf kann eine Creme oder Salbe mit einem höheren Fett- oder Feuchtigkeitsgehalt gewählt werden. Dabei kannst Du auf die Reihenfolge der Inhaltsstoffe achten. Sie verrät, welcher Inhaltsstoff mehr und welcher weniger enthalten ist. Der erstgenannte Inhaltsstoff ist am meisten und der letzte am wenigsten enthalten.
Neurodermitiscremes mit Wirkstoffen in der Schub-Phase
So gut die Basistherapie auch ist, irgendwann meldet sich die Neurodermitis mit einem Schub zurück. Dann ist es wichtig, die Neurodermitiscreme anzupassen. Nun heißt es, die Entzündung zu reduzieren und den Juckreiz zu lindern.
Hier eignen sich Cremes mit den folgenden Wirkstoffen:
- Corstison
Cortisonhaltige Cremes reduzieren schnell und effektiv die Entzündung. Sie sind fast alle rezeptpflichtig. Ausnahme ist das niedrig dosierte Hydrokortison. Wenn Du es bei Deinem Kind anwenden möchtest, solltest Du das trotzdem mit der*m behandelnden Ärzt*in absprechen.
- Calcineurinhemmer
Cremes mit Calcineurinhemmern lindern die Symptome entzündeter Haut. Zu den Calcineurinhemmern gehören Tacrolimus und Pimecrolimus. Sie sind eine Alternative zu cortisonhaltigen Cremes, falls diese nicht vertragen werden. Auch im Gesicht- und Halsbereich werden sie bevorzugt angewandt. Cremes mit Calcineurinhemmern können auch in schubfreien Zeiten aufgetr
- Polidocanol
Cremes mit dem Inhaltsstoff Polidocanol lindern effektiv den Juckreiz, indem sie die Haut leicht betäuben. Sie können auch bei juckender Haut in schubfreien Zeiten angewendet werden.
- Gerbstoff
Gerbstoffe können die Entzündung und den Juckreiz lindern und die Feuchtigkeit der Haut regulieren. Sie werden meist auch gut von Kindern vertragen.
Was gibt es zu beachten?
Nun weißt Du, welche Inhaltsstoffe der Neurodermitis-Haut helfen können. Wichtig ist auch zu wissen, welche Inhaltsstoffe Du meiden kannst, um Deine Haut nicht unnötig zu reizen. Hierzu zählen:
- Duftstoffe wie Parfum
- Farbstoffe
- Konservierungsstoffe
Generell gilt: Cremes immer erst an einer kleinen Hautstelle testen. Wenn Deine Haut 48 Stunden nach dem Auftragen nicht mit einer Entzündung reagiert, verträgst Du die Creme und kannst sie auf größere Hautbereiche auftragen.
Außerdem zeichnet der Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) Produkte aus, die besonders gut für Neurodermitis-Betroffene geeignet sind. Bei Deinem nächsten Kauf einer Neurodermitiscreme kannst Du deshalb auf das DAAB-Logo achten:
Quellen
JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft – Wiley Online Library
Diagnostik und Stufentherapie der Neurodermitis (aerzteblatt.de)