Das moderne Leben ist zunehmend komplizierter geworden, und einige Menschen glauben, dass Stress das Haupthindernis für das Lachen ist. Dabei hat Lachen, ein körperlicher Ausdruck von Humor und Freude, doch zahlreiche schützende Eigenschaften. Es ist eine der besten Möglichkeiten, mit der Wahrnehmung von Stress umzugehen, Widerstandsfähigkeit zu entwickeln und die psychologische Stabilität zu verbessern, da es stark mit Glück korreliert. Die Medizin hat diesen Effekt längst erkannt. So kommt es, dass mit der Behandlungsform der Lachtherapie bereits neue Konzepte etabliert wurden.
Lachtherapie – Glück und Humor verbessern die Gehirnfunktion
Es gibt Hinweise auf eine erhöhte Konnektivität in verschiedenen Teilen des Gehirns als Reaktion auf Lachen. Humor setzt einen vom Gehirn abgeleiteten neurotrophen Faktor frei, der vorhandene Neuronen unterstützt und das Wachstum neuer Neuronen und Synapsen fördert.
Lachtherapie bringt erholsamen Schlaf?
Angesichts der Neuroplastizität des Gehirns ist es von Vorteil, unsere Lebenserfahrungen so positiv und lustig wie möglich zu gestalten. Die Medizin hat die Bedeutung des Humors schon lange erkannt. Im 13. Jahrhundert propagierte Henri de Mondeville, ein Professor der Chirurgie, bereits die postoperative Therapie mit Humor. Auch der Journalist und Professor Norman Cousins leitete diesen Trend ein, als er seine eigene Lachtherapie entwickelte. Diese basiert konkret auf einer Stimmungsverbesserung durch Lachen. Laut Cousins führten zehn Minuten Lachen zu zwei Stunden erholsamen Schlaf.
Positive Auswirkungen von Lachen in Studien nachgewiesen
Viele Studien haben die positiven Auswirkungen des Lachens nachgewiesen. Lachen während eines humoristischen Films hebt die Schmerzschwelle an und kann zu vielen positiven Effekten beitragen. Lachen kann…
- …den Kreislauf zwischen Schmerzen, Schlafverlust, Depression und Immunsuppression durchbrechen
- …den Blutdruck, den Adrenalin- und den Glukosespiegel senken
- ..die Glukosetoleranz erhöhen
- …bei der Genesung und Prävention von Krebs helfen, indem es die Aktivität der natürlichen Killerzellen, die Reaktion von Gamma-Interferon und T-Zellen erhöht und die Abwehr gegen Atemwegsinfektionen verbessert
- …eine Ausschüttung von Endorphinen mit sowohl euphorisierender als auch beruhigender Wirkung erzeugen
Deshalb empfiehlt zum Beispiel das Mutter-Kind-Hilfswerk e.V. eine Eltern und Kind-Kur. Iin der Klinik Inntaler Hof in Niederbayern widmen sich Ärzte und Therapeuten intensiv der modernen Lachforschung. Deren Ergebnisse werden in konkrete Behandlungskonzepte umgesetzt und Humor als Therapieform gelebt.
Lachyoga verbessert positive Emotionen
Lachyoga ist eine zeitgenössische, in Indien entwickelte Technik, die die Teilnehmer dazu ermutigt, den Akt des Lachens nachzuahmen mit dem Ziel, positive psychologische Ergebnisse zu erzielen. Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Verbesserung der positiven Emotionen und eine Verringerung der Schwere der Stress- und Angstsymptome sowie eine Verringerung der Angst und eine verbesserte Schlafqualität bei Patienten, die an der Parkinson-Krankheit leiden.
Lachen gegen Alzheimer
Humoristische Interventionen können besonders im Alter hilfreich sein. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass glücklichere Menschen mit geringerer Wahrscheinlichkeit an Alzheimer erkranken. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass ein vermehrter Einsatz von Humor in der Zeit nach dem Tod des Ehepartners eine größere emotionale Belastbarkeit fördert. Insbesondere diejenigen, die mehr Humor verwenden, waren besser in der Lage, positive Emotionen getrennt von ihren negativen Emotionen zu halten, was zu weniger depressiven Symptomen führte. Humorbezogene Vorteile wurden auch von älteren Bewohnern in Einrichtungen des betreuten Wohnens berichtet.
Galgenhumor baut Spannungen ab
Wie von Freud vorgeschlagen, kann Humor der höchste der Abwehrprozesse der Psyche sein, auf den wir uns berufen können, um uns vor Angst zu schützen. Im Laufe der Geschichte wurde Humor in Literatur und Theater immer wieder mit Tragödien in Verbindung gebracht, aber er kann auch eine Form der Flucht sein. Schwarzer Humor oder „Galgenhumor“ kann sich als Unterstützungsmechanismus in unmöglichen Situationen oder traumatischen Umständen qualifizieren, um Spannungen abzubauen und mit dem Stress fertig zu werden. Die Suche nach einem lustigen Aspekt oder einen Witz in einem schwierigen Moment kann uns helfen, ihn zu ertragen. Vielleicht dient Dein Lachen oder ein von dir erzählter Witz ja auch ganz selbstlos dazu, andere anzustecken…
Natürlich solltest Du bei Unsicherheit oder bei massiven Einschränkungen im Alltag durch Deine Erkrankung immer medizinisches Fachpersonal konsultieren. Lachen ist gesund, kann aber nicht Deinen Arzt oder Deine Ärztin ersetzen.
Quellen:
https://www.psychiatrictimes.com/
https://www.neurodermitis-bund.de/nachrichtenleser-aktionen/Humortherapie.html