Die Basispflege bei Neurodermitis ist für die Haut der Betroffenen unerlässlich. Selbst in beschwerdefreien Zeiten ist die regelmäßige Pflege der Haut mit rückfettenden Cremes, Salben und Ölbädern wichtig. So lassen sich mit einer guten Grundpflege der Haut oft sogar die beschwerdefreien Intervalle verlängern.
Anwendung von Cremes und Salben je nach Hautzustand
http://nia-health.de/welche-neurodermitiscreme-ist-die-richtige-fuer-dich/Die schützende Barrierefunktion der Haut ist bei Neurodermitikerinnen und Neurodermitikern gestört, dadurch ist die Haut durchlässiger für Fremdstoffe wie Keime oder allergieauslösende Substanzen aus der Umwelt. Sie verliert zudem mehr Feuchtigkeit und trocknet schneller aus. Darum hilft es vielen Betroffenen, ihre Haut täglich einzucremen, auch wenn keine entzündeten Stellen zu sehen sind. Oft werden Produkte, die keine Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe enthalten, von den Patientinnen und Patienten besser vertragen.
Für die Neurodermitis Basispflege gilt die Regel „feucht auf feucht, fett auf trocken“. Das bedeutet: Je stärker die Entzündung ist, desto mehr Feuchtigkeit kann die Creme enthalten und je besser der Hautzustand ist, desto fetthaltiger darf die Creme sein. Im Sommer sieht die Hautpflege oft anders aus als im Winter. Cremes oder Lotionen, die einen höheren Wasseranteil enthalten, kommen eher im Sommer zum Einsatz und Salben mit höherem Fettanteil eher im Winter.
Reinigung der Haut mit einer Neurodermitis Basispflege
Die regelmäßige Reinigung der Haut ist ebenfalls wichtig für die Neurodermitis Basispflege, beispielsweise mit kurzen, nicht zu heißen Bädern (ca. 34 Grad Celsius). Zur Reinigung eignen sich seifenfreie, pH-neutrale Produkte, und als Badezusatz können sogenannte „spreitende“ Ölbäder angewendet werden, die einen feinen schützenden Film auf der Haut hinterlassen. Es kann zudem helfen, nach der Reinigung die Haut lediglich sanft trockenzutupfen und anschließend einzucremen.
Linderung von Juckreiz durch feuchte Umschläge und Cremes mit Harnstoff
Besonders der Juckreizbehandlung kommt eine große Bedeutung zu, da dies von den Patientinnen und Patienten oft als besonders quälend empfunden wird. Außerdem schädigt das Kratzen die Haut, die Entzündung verschlimmert sich und es kann ein Teufelskreis in Gang gesetzt werden, den es zu verhindern gilt. Feuchte Umschläge können bei Juckreiz Linderung verschaffen, auch Umschläge mit Schwarztee zeigen bei einigen Patientinnen und Patienten eine gute Wirkung (mehr über Hausmittel bei Neurodermitis kannst Du hier nachlesen).
Cremes und Lotionen, die Harnstoff (Urea) enthalten, bessern den Juckreiz oft besonders gut, allerdings kann der Stoff vor allem bei Kindern auf der Haut brennen. In diesen Fällen kann auf Produkte mit Glycerin zurückgegriffen werden. Auch Cremes mit Polidocanol, einem lokal betäubend auf den Juckreiz wirkenden Stoff, können die Symptomatik lindern.
Das richtige Pflegeprodukt finden mit dem Rechts-Links-Vergleich
Es gibt eine Vielzahl von speziellen Pflegeprodukten, die auf die Bedürfnisse der Haut von Neurodermitis-Betroffenen zugeschnitten sind. Am besten probieren Patientinnen und Patienten selbst aus, welche Produkte für sie am besten geeignet sind und welche sie gut vertragen. Um das herauszufinden, eignet sich beispielsweise der Rechts-Links-Vergleich. Dabei werden eine Woche lang auf dem rechten Arm Creme X und auf dem linken Arm parallel Creme Y aufgetragen. Die schlechter wirkende Creme wird dann in der nächsten Woche ausgetauscht. Woche für Woche treten also zwei Cremes gegeneinander an, und man kommt Stück für Stück der für die individuelle Situation am wirksamsten Creme näher.